Pablo José Alcover Cateura: Gebären in der Frühen Neuzeit Stillhilfsmittel im Königreich Mallorca (1470–1778)

Date
Mar 19 , 2024 

Orga­nized by the Cen­tre for the Study of Med­i­cine and the Body in the Renais­sance (CSMBR), Pisa, Italy

„Gebären in der Frühen Neuzeit Still­hil­f­s­mit­tel im Kön­i­gre­ich Mal­lor­ca (1470–1778)”
Pablo José Alcov­er Cateura
19. März 2024
5 PM (CET)
On Zoom

In diesem Vor­trag werde ich das con­fit d’en cas­es oder con­fec­tio infan­tium besprechen, ein Heilmit­tel für gestillte Säuglinge mit Koliken, Mete­oris­mus und Aerophagie. Es wurde von Antoni Cas­es, einem spät­mit­te­lal­ter­lichen mal­lorquinis­chen Apothek­er, erfun­den und diente zur Behand­lung von Beschw­er­den, die mit einem aufge­bläht­en Bauch ein­hergin­gen. Seine Wirk­samkeit ist heute teil­weise bewiesen. Es wird aus Anis und Fenchel hergestellt und hat karmi­na­tive Eigen­schaften, die bei post­pran­di­alem Auf­s­toßen helfen. Außer­dem war er bil­liger als ähn­liche Arzneimit­tel wie die Tiri­a­ca puerorum.
Während im Spät­mit­te­lal­ter und in der Renais­sance viele Arzneimit­tel erfun­den wur­den, war ihre Ver­bre­itung in den Apotheken unter­schiedlich. Das Con­fit wurde leichter akzep­tiert als andere Prä­parate, da es mit den Grund­sätzen der galenis­chen Medi­zin übereinstimmte.
Ich werde zunächst erk­lären, warum der Fall der Reak­tion im Kon­text der aris­totelis­chen Nat­u­rauf­fas­sung, die für Physik­er und Ärzte dieser Zeit noch sehr ein­flussre­ich war, beson­ders schwierig zu erk­lären war.
In diesem Vor­trag werde ich haupt­säch­lich post-mortem-Inventare von mal­lorquinis­chen Apothek­ern ver­wen­den, wobei sechs Inventare aus dem Arx­iu del Reg­ne De Mal­lor­ca (1470–1778) iden­ti­fiziert wurden.
Im Jahr 1581 gab es auf Mal­lor­ca achtzehn Apotheken, so dass diese Inventare eine gute Grund­lage für die Unter­suchung darstellen. Das Arx­iu del Reg­ne de Mal­lor­ca mit seinen gut erhal­te­nen Notari­at­sarchiv­en bietet Ein­blicke in die lokalen Apotheken und neuen Arzneimittel.
Diese Forschung trägt zu wis­senschaftlichen Erken­nt­nis­sen für die Ange­höri­gen der Gesund­heits­berufe im west­lichen Mit­telmeer­raum und auf der Iberischen Hal­binsel bei.

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