AGEM
Welcome to the Association for Anthropology and Medicine (AGEM)
The AGEM is a non-profit association founded in Hamburg in 1970 with the aim of promoting cooperation between medicine, the related natural sciences and the historical and social sciences.
Our core areas
- Publication of the journal Curare
- Organising of events
- Documentation of literature and information
Curare
Journal of Medical Anthropology
Events
KörperZeiten. Narrative, Praktiken und Medien
Conference
Interdisziplinäre Tagung der Isa Lohmann-Siems Stiftung im Warburg-Haus in Hamburg
Die interdisziplinäre Tagung der Isa Lohmann-Siems Stiftung lotet das Verhältnis von Körper und Zeitlichkeit sowie die Spannung zwischen gesellschaftlichen Körpervorstellungen/-idealen und körperlichen Bedingtheiten in Beiträgen aus Archäologie, Chronobiologie, Geschichte, Kulturwissenschaft, Anthropologie, Kunstgeschichte und Medienwissenschaften aus.
KörperZeiten. Narrative, Praktiken und Medien
Der menschliche Körper ist immer auch ein Ort von Zeitlichkeit: als biologische Tatsache, soziale Konstruktion und Erfahrungsmedium. Eigenzeitliche und epochale Körperwahrnehmungen und Körperbilder unterliegen dabei stetigen Veränderungsprozessen.
Der eigene Körper durchläuft bis zum Tod einen ständigen Wandel, der Ist-Zustand verändert sich permanent. Zeitliche Einflüsse auf den Körper lassen sich jedoch nicht nur im Biologischen festhalten. Körperdarstellungen und ‑ideale folgen gesellschaftlich geprägten und regulierten Maximen. Diese können in Form von Kleidung, Sport, Prothesen oder gezielten Inszenierungen Ausdruck finden und den Körper zeitweise überformen und transformieren.
Aktuelle und historische Körperverständnisse werden zunehmend hinterfragt, herausgefordert und debattiert. Sozio-kulturelle Narrative, wie etwa Schönheitsideale, Unversehrtheitserzählungen oder Vorstellungen stabiler Geschlechtskonstruktionen, werden so auf den Prüfstand gestellt. Inwieweit existieren also allgemeingültige Körpernormen, und wie sind diese zeitlich und kulturell bedingt?
Hier setzt die interdisziplinäre Tagung der Isa Lohmann-Siems Stiftung an und lotet das Verhältnis von Körper und Zeitlichkeit sowie die Spannung zwischen gesellschaftlichen Körpervorstellungen/-idealen und körperlichen Bedingtheiten in Beiträgen aus Archäologie, Chronobiologie, Geschichte, Kulturwissenschaft, Anthropologie, Kunstgeschichte und Medienwissenschaften aus. Ziel ist es dabei, die kulturellen, sozialen und materiellen Formungen sowie die Eigendynamiken des menschlichen Körpers als zeitgebundene Phänomene zu beleuchten.
Da die Tagung hybrid konzipiert ist, können Sie auch online teilnehmen. Nach der Anmeldung erhalten Sie zeitnah einen Zoom-Link zur Tagung. Eine Anmeldung zur Tagung ist erforderlich über die Homepage der Stiftung: https://www.ils-stiftung.de/aktuelle-tagung.html.
Programm
Freitag, 10. Februar 2022
09:30 Uhr Ankunft und Kaffee
10:00 Uhr Begrüßung und Einführung
NORMIERUNG, INSZENIERUNG UND TRANSFORMATIONEN
10:30 Uhr Felix Jäger (München): Disability Design? Verkörperungen von Differenz und Anpassung in der Plattnerkunst des 15. Jahrhunderts
11:15 Uhr Nina Eckhoff-Heindl (Köln): Inszenierungspraktiken in Freakshows des 19. Jahrhunderts. Julia Pastrana und die Veränderlichkeit von Körpernormen
12:00 Uhr Kaffeepause
12:15 Uhr Fabian Röderer (Hamburg): Zeit und Raum des Künstlerkörpers in „Selbstporträt mit Porträt von Pyotr Konchalovsky“ von Ilya Mashkov
13:00 Uhr Bodie A. Ashton (Erfurt): Trans-Körper als Frage der Staatssicherheit? Zwei Hamburger Fallstudien zur Verfolgung geschlechtsnonkonformer Menschen in der NS-Zeit
13:45 Uhr Mittagspause und Führung durch das Warburg-Haus mit Benjamin Fellmann
PERFORMANZ UND STILLSTAND
14:45 Uhr Marie-Charlotte Simons (Hildesheim): Strike a Pose. Die KörperZeit der Pose
15:30 Uhr Antje Krause-Wahl (Frankfurt a. M.): Körper jenseits der Produktivität
16:15 Uhr Kaffeepause
16:45 Uhr Amelie Alterauge (Tübingen): Von Todesbildern, Körperkonzepten und Leichensäften – Neuzeitliche Gruftbestattungen in Deutschland zwischen christlicher Tradition, sozialer Repräsentation und Aufklärung
17:30 Uhr Constanze Wallenstein (Hamburg): Über den Tod hinaus. Zeitkonzepte in den posthumen Fotografien Emiliano Zapatas und Che Guevaras
18:15 Uhr Apéro
Samstag, 11. Februar 2022
ZEITERZÄHLUNGEN UND KÖRPERWISSEN
10:00 Uhr Henrik Oster (Lübeck): KörperZeiten – it’s in the genes!
10:45 Uhr Robert Stock (Berlin): Diskontinuierliche Zeitlichkeit: Crip Time und die Perspektive der Environmental Dis-/Humanities
11:30 Uhr Imbiss
12:00 Uhr Claudia Bruns (Berlin): Die Haut der Heiligen Drei Könige – Vom Aufkommen kolonialrassistischer Einschreibungen in den religiösen (Kollektiv)Körper
12:45 Uhr Manuel Bolz (Hamburg): Wie Phoenix aus der Asche? Populärkulturelle Narrative über Jugendlichkeit, Sexualität und den weiblichen Körper am Beispiel von Lady Di’s „Revenge Dress“
13:30 Uhr Fazit und Abschluss mit Christine Bischoff (Kiel)
Kontakt
E‑Mail: koerperzeiten@gmail.com
36. Symposion zur Geschichte der Psychoanalyse
Conference
Symposion an der International Psychoanalytic University (IPU) in Berlin
Das Symposion zur Geschichte der Psychoanalyse findet jährlich Ende Februar/Anfang März statt. Gegründet 1987 in Kassel von Helmut Junker und Gerhard Wittenberger, wurde es ab 1996 von Gerhard Fichtner und Albrecht Hirschmüller am Institut für Geschichte der Medizin in Tübingen fortgeführt. Als die beiden Tübinger Organisatoren 2010 ihre Funktion aufgaben, wurde das Symposion nach Berlin verlegt, wo es bis 2020 von Michael Schröter (Berlin), Thomas Aichhorn (Wien) und (seit 2017) Rainer Herrn (Berlin) unter Trägerschaft des INSTITUTS FÜR GESCHICHTE DER MEDIZIN an der Charité (Direktor: Volker Hess) organisiert wurde. Sekretariell wird es seit 2011 von Sabine Selle (Charité) betreut. Ebenfalls seit 2011 zeichnet LUZIFER-AMOR formell als Mit-Veranstalter. Der Tagungsort war bis 2019 auf dem Charité-Gelände in Berlin-Mitte. 2020 wurde das Symposion erstmals in den Räumen der International Psychoanalytic University (IPU) abgehalten. Ab 2021 liegt die Organisation in den Händen von Ludger M. Hermanns, Rainer Herrn und Andrea Huppke (alle Berlin). Das erste Treffen der neuen Ägide musste Corona-bedingt im online-Modus stattfinden. – Für die Teilnahme werden Zertifizierungspunkte vergeben.
In seiner langjährigen Geschichte hat sich das Symposion zum zentralen Forum der psychoanalysehistorischen Szene im deutschsprachigen Bereich herausgebildet. Das Programm wird in der Hauptsache nicht „gemacht”, sondern repräsentiert laufende Arbeitsprojekte im Feld, soweit sie zum Vortrag angeboten werden. Die Mehrzahl der Referenten sind nicht-akademische Forscher, die gleichwohl akademisches Niveau anstreben. Auch akademische Autoren aus verschiedenen Fakultäten, vor allem jüngere, nutzen das Symposion zur Vorstellung einschlägiger Arbeiten.
Die Teilnehmerzahl hat sich, nach Spitzenwerten von über 120, auf ca. 90–100 Personen eingepegelt. Trotzdem hat die Veranstaltung ihren Charakter als Arbeitstreffen behalten. Die Kosten, und damit auch die Teilnahmegebühren, werden bewusst niedrig gehalten. Für den Ablauf galt lange, dass am Freitagnachmittag zwei, am Samstag zweimal drei und am Sonntagvormittag zwei halbstündige Vorträge angeboten wurden. Seit 2017 wird für den Freitagnachmittag ein „Ehrengast” eingeladen: ein/e namhafte/r Kolleg/in, auch aus dem Ausland, der/die normalerweise nicht den Weg zu uns finden würde und dem/der eine längere Vortragszeit zur Verfügung gestellt wird. Es wird Wert darauf gelegt, dass nach den Vorträgen je eine halbe Stunde Zeit für die Diskussion bleibt. Das Symposion wird durch eine organisatorische Sitzung beschlossen, in der sein basisdemokratischer Charakter zur Geltung kommt. Ein Buffet am Freitagabend ist fester Bestandteil des Programms. Auch am Samstagabend wird die Möglichkeit für ein geselliges Zusammensein geboten. Passende Randveranstaltungen, zum Beispiel „Mitteilungen aus dem Archiv zur Geschichte der Psychoanalyse”, werden je nach Angebot ins Programm aufgenommen.
Aus Anlass des 20. Symposions 2007 hat Gerhard Fichtner die Programme der bisherigen Symposien zusammengestellt. Seine Dokumentation, ergänzt um die Symposien 21 und 22, ist von dieser Seite aus zugänglich. Ab dem 23. Symposion wird eine neue, fortlaufende Dokumentation vorgelegt. Außerdem können auf dieser Seite der Call for Papers und das Programm (mit Anmeldeformular) des jeweils bevorstehenden Symposions abgerufen werden.
In der Plenarversammlung des 25. Symposions wurde beschlossen, dass sich das Symposion zum Gedenken an Gerhard Fichtner, der am 4. Januar 2012 verstorben ist (siehe den Nachruf in LUZIFER-AMOR, Heft 49), an der Einrichtung eines Gerhard-Fichtner-Stipendiums für Forschungen zur Geschichte der Psychoanalyse beteiligt, das auf Anregung von Ludger M. Hermanns, dem Vorsitzenden des Vereins Archiv zur Geschichte der Psychoanalyse, ins Leben gerufen wurde.
https://psychoanalyseausbildung.de/index.php/veranstaltungen/oeffentliche-veranstaltungen/g‑6-b0or0qkm1il61l0sng87dhtk94_20230303
Kontakt:
Ludger M. Hermanns: LM.Hermanns@t‑online.de
Rainer Herrn: rainer.herrn@charite.de
Andrea Huppke: a.huppke@web.de
Tagungsbüro (Sabine Selle): symposion-psycho@charite.de
Rare Diseases, Global Health, and Social Sciences: Counterbalancing Biomedical Reductionism
Workshop
Workshop at the Brocher Foundation, Hermance, Switzerland
The last two decades have witnessed the growing importance of the „Rare Disease” (RD) category in the context of national health policies and Global Health. Lacking a universal definition, RDs are defined as conditions that affect no
more than 1 in 2000 people in the EU and Australia; they affect fewer than 200,000 and 50,000 in the US and Japan respectively. It is estimated that some 30 million people in the EU and 263–446 million globally live with one of the over
6000 described RDs. In a 2021 resolution, the United Nations presented the complex nature of the challenges people living with a D and their families face as being intrinsically linked to both human rights and to the Sustainable
Development Goals. The 2021 report issued by the global alliance Rare Disease International identified ten common challenges and needs that impact diagnosis, care, and treatment of the RD population globally. A significant proportion
of the listed challenges and needs lies beyond the realm of biomedicine and life sciences.
The workshop Rare Diseases, Global Health, and Social Sciences: Counterbalancing Biomedical Reductionism aims to bring together, enhance and further develop social science and medical humanities approaches to the globalizing RD field by addressing these challenges and concerns that include social acceptance, equality, inclusion, political recognition, empowerment, and geographical and cultural considerations. In particular, the workshop proposes to address three thematic areas that have a significant and long-term impact on both the individual lives of people with a RD as well as on society, health policies, economies, and politics on national and global levels. These include (a) vulnerabilities of people with RDs, (2) the patient transition to adulthood and aging, and (3) the judicialization of health within the field of RDs. The workshop will also critically engage D initiatives that originate in and are promoted by the Western world, much like Global Health initiatives, which have recently received ample criticism for being driven by biomedical reductionism. We invite contributions from scholars in anthropology, sociology, the medical humanities, bioethics, law, and related disciplines as well as patient organization representatives that address the social, political, and economic consequences of biomedical reductionism in the field of RDs, including the above-mentioned topics.
The workshop will gather an interdisciplinary group of scholars and experts who are involved in research, publication, and advocacy in RDs and Global Health. Confirmed speakers include Waleska Aureliano (Rio de Janeiro State University, Brasil), Giorgio Brocco (University of Vienna, Austria), Nancy J. Burke (UC Merced, USA), Sangeeta Chattoo (University of York, UK), Pauline McCormack (Newcastle University, UK), and Samuel Agyei Wiafe (Rare Disease Ghana Initiative).
The workshop is planned as an in-person event. There is no workshop fee, however, the costs of travel and
accommodations cannot be covered by the organizers.
To apply, please send an abstract (300 words max.) and a short bio to Malgorzata Rajtar mrajtar@ifispan.edu.pl and
Eva-Maria Knoll eva-maria.knoll@oeaw.ac.atby September 30, 2022.