Veranstaltung

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KörperZeiten. Narrative, Praktiken und Medien

Datum
10. Feb­ru­ar – 11. Feb­ru­ar 2023 

Inter­diszi­plinäre Tagung der Isa Lohmann-Siems Stiftung im War­burg-Haus in Hamburg


Die inter­diszi­plinäre Tagung der Isa Lohmann-Siems Stiftung lotet das Ver­hält­nis von Kör­p­er und Zeitlichkeit sowie die Span­nung zwis­chen gesellschaftlichen Kör­per­vorstel­lun­gen/-ide­alen und kör­per­lichen Bed­ingth­eit­en in Beiträ­gen aus Archäolo­gie, Chrono­bi­olo­gie, Geschichte, Kul­tur­wis­senschaft, Anthro­polo­gie, Kun­st­geschichte und Medi­en­wis­senschaften aus.

Kör­perZeit­en. Nar­ra­tive, Prak­tiken und Medien

Der men­schliche Kör­p­er ist immer auch ein Ort von Zeitlichkeit: als biol­o­gis­che Tat­sache, soziale Kon­struk­tion und Erfahrungsmedi­um. Eigen­zeitliche und epochale Kör­per­wahrnehmungen und Kör­per­bilder unter­liegen dabei steti­gen Veränderungsprozessen.
Der eigene Kör­p­er durch­läuft bis zum Tod einen ständi­gen Wan­del, der Ist-Zus­tand verän­dert sich per­ma­nent. Zeitliche Ein­flüsse auf den Kör­p­er lassen sich jedoch nicht nur im Biol­o­gis­chen fes­thal­ten. Kör­per­darstel­lun­gen und ‑ide­ale fol­gen gesellschaftlich geprägten und reg­ulierten Maxi­men. Diese kön­nen in Form von Klei­dung, Sport, Prothe­sen oder geziel­ten Insze­nierun­gen Aus­druck find­en und den Kör­p­er zeitweise über­for­men und transformieren.

Aktuelle und his­torische Kör­per­ver­ständ­nisse wer­den zunehmend hin­ter­fragt, her­aus­ge­fordert und debat­tiert. Sozio-kul­turelle Nar­ra­tive, wie etwa Schön­heit­side­ale, Unversehrtheit­serzäh­lun­gen oder Vorstel­lun­gen sta­bil­er Geschlecht­skon­struk­tio­nen, wer­den so auf den Prüf­s­tand gestellt. Inwieweit existieren also all­ge­me­ingültige Kör­per­nor­men, und wie sind diese zeitlich und kul­turell bedingt?
Hier set­zt die inter­diszi­plinäre Tagung der Isa Lohmann-Siems Stiftung an und lotet das Ver­hält­nis von Kör­p­er und Zeitlichkeit sowie die Span­nung zwis­chen gesellschaftlichen Kör­per­vorstel­lun­gen/-ide­alen und kör­per­lichen Bed­ingth­eit­en in Beiträ­gen aus Archäolo­gie, Chrono­bi­olo­gie, Geschichte, Kul­tur­wis­senschaft, Anthro­polo­gie, Kun­st­geschichte und Medi­en­wis­senschaften aus. Ziel ist es dabei, die kul­turellen, sozialen und materiellen For­mungen sowie die Eigen­dy­namiken des men­schlichen Kör­pers als zeit­ge­bun­dene Phänomene zu beleuchten.

Da die Tagung hybrid konzip­iert ist, kön­nen Sie auch online teil­nehmen. Nach der Anmel­dung erhal­ten Sie zeit­nah einen Zoom-Link zur Tagung. Eine Anmel­dung zur Tagung ist erforder­lich über die Home­page der Stiftung: https://www.ils-stiftung.de/aktuelle-tagung.html.

Pro­gramm

Fre­itag, 10. Feb­ru­ar 2022

09:30 Uhr Ankun­ft und Kaffee
10:00 Uhr Begrüßung und Einführung

NORMIERUNG, INSZENIERUNG UND TRANSFORMATIONEN
10:30 Uhr Felix Jäger (München): Dis­abil­i­ty Design? Verkör­pe­run­gen von Dif­ferenz und Anpas­sung in der Plat­tnerkun­st des 15. Jahrhunderts
11:15 Uhr Nina Eck­hoff-Heindl (Köln): Insze­nierung­sprak­tiken in Freak­shows des 19. Jahrhun­derts. Julia Pas­trana und die Verän­der­lichkeit von Körpernormen
12:00 Uhr Kaffeepause
12:15 Uhr Fabi­an Röder­er (Ham­burg): Zeit und Raum des Kün­stlerkör­pers in „Selb­st­porträt mit Porträt von Pyotr Kon­chalovsky“ von Ilya Mashkov
13:00 Uhr Bod­ie A. Ash­ton (Erfurt): Trans-Kör­p­er als Frage der Staatssicher­heit? Zwei Ham­burg­er Fall­stu­di­en zur Ver­fol­gung geschlecht­snonkon­former Men­schen in der NS-Zeit
13:45 Uhr Mit­tagspause und Führung durch das War­burg-Haus mit Ben­jamin Fellmann

PERFORMANZ UND STILLSTAND
14:45 Uhr Marie-Char­lotte Simons (Hildesheim): Strike a Pose. Die Kör­perZeit der Pose
15:30 Uhr Antje Krause-Wahl (Frank­furt a. M.): Kör­p­er jen­seits der Produktivität
16:15 Uhr Kaffeepause
16:45 Uhr Amelie Alter­auge (Tübin­gen): Von Todes­bildern, Kör­perkonzepten und Leichen­säften – Neuzeitliche Gruftbestat­tun­gen in Deutsch­land zwis­chen christlich­er Tra­di­tion, sozialer Repräsen­ta­tion und Aufklärung
17:30 Uhr Con­stanze Wal­len­stein (Ham­burg): Über den Tod hin­aus. Zeitkonzepte in den posthu­men Fotografien Emil­iano Zap­atas und Che Guevaras
18:15 Uhr Apéro

Sam­stag, 11. Feb­ru­ar 2022

ZEITERZÄHLUNGEN UND KÖRPERWISSEN
10:00 Uhr Hen­rik Oster (Lübeck): Kör­perZeit­en – it’s in the genes!
10:45 Uhr Robert Stock (Berlin): Diskon­tinuier­liche Zeitlichkeit: Crip Time und die Per­spek­tive der Envi­ron­men­tal Dis-/Hu­man­i­ties
11:30 Uhr Imbiss
12:00 Uhr Clau­dia Bruns (Berlin): Die Haut der Heili­gen Drei Könige – Vom Aufkom­men kolo­nial­ras­sis­tis­ch­er Ein­schrei­bun­gen in den religiösen (Kollektiv)Körper
12:45 Uhr Manuel Bolz (Ham­burg): Wie Phoenix aus der Asche? Pop­ulärkul­turelle Nar­ra­tive über Jugendlichkeit, Sex­u­al­ität und den weib­lichen Kör­p­er am Beispiel von Lady Di’s „Revenge Dress“
13:30 Uhr Faz­it und Abschluss mit Chris­tine Bischoff (Kiel)

Kon­takt
E‑Mail: koerperzeiten@gmail.com