Veranstaltung

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Marco Vespa: Non-Human Animals and Ancient Medicine. A Shared History in the Constitution of Medical Knowledge

Datum
05. Novem­ber 2024 

Online Lec­ture


Mar­co Ves­pa: „Non-Human Ani­mals and Ancient Med­i­cine. A Shared His­to­ry in the Con­sti­tu­tion of Med­ical Knowledge”

5 Novem­ber 2024 – 5 PM (CET)
Online

Da die Bedeu­tung nicht-men­schlich­er Tiere in den antiken Kul­turen auch die Medi­zingeschichte bet­rifft, da sie ther­a­peutis­che und heilende Antworten boten, indem sie den Men­schen zur Nachah­mung bes­timmter Prak­tiken anregten, soll in diesem Vor­trag ver­sucht wer­den, ver­schiedene Aspek­te ihrer Präsenz in der Kon­sti­tu­tion medi­zinis­chen Wis­sens zu untersuchen.

Die his­torische Her­aus­bil­dung ver­schieden­er Tra­di­tio­nen medi­zinisch-anatomis­chen Wis­sens in den griechis­chen und römis­chen Kul­turen der Antike war fast immer mit der Beobach­tung, dem Exper­i­men­tieren und vor allem der Tötung von nicht-men­schlichen Tieren verbunden.
Während die Vivisek­tion von Men­schen stets als unethisch galt, wurde die Sezierung men­schlich­er Leichen nur sehr spo­radisch und nur in bes­timmten Epochen der griechisch-römis­chen Welt prak­tiziert. In diesem kul­turellen Kon­text waren die toten oder leben­den Kör­p­er nicht-men­schlich­er Tiere ein Feld für Stu­di­en und intellek­tuelle Kon­tro­ver­sen, von Aris­tote­les’ Beobach­tun­gen über das Vorhan­den­sein von Blut in der Lunge bis hin zu Galens schar­fer Kri­tik an seinen Geg­n­ern über das so genan­nte „Herzbein” (os cordis) bei Elefanten.

Es wer­den nicht nur die Modal­itäten der anatomis­chen Unter­suchung des Tierkör­pers erforscht, son­dern auch die Beziehun­gen zwis­chen medi­zinis­ch­er Beobach­tung und Wis­sen aus anderen kul­turellen Bere­ichen, wie Opfer­prak­tiken oder antike Tra­di­tio­nen der Tier­medi­zin und Tierhaltung.

Ich werde auch ethis­che Über­legun­gen zum Wert des nicht­men­schlichen Tier­lebens in antiken anatomis­chen Tex­ten (Aris­tote­les und Galen) unter­suchen. Inwieweit sind Diskus­sio­nen über die Emo­tio­nen und kog­ni­tiv­en Fähigkeit­en nicht-men­schlich­er Tiere in rhetorische Strate­gien zur Verd­inglichung von Tierkör­pern und zur Legit­imierung ihrer Tötung eingebettet?

Ein let­zter Abschnitt meines Vor­trags wird sich mit nicht-men­schlichen Tier­mod­ellen als heuris­tis­che Stim­uli und Meis­ter der Heilung in eini­gen medi­zinis­chen Tra­di­tio­nen oder Phar­makopöen der antiken Welt befassen.

Um sich für diese Ver­anstal­tung anzumelden, fol­gen Sie bitte dem Link: https://csmbr.fondazionecomel.org/events/online-lectures/non-human-animals-and-ancient-medicine/