Datum
09. Oktober – 10. Oktober 2025
Hybride Konferenz
Konferenz „(Un)verletzte Körper. Versehrtheit und Unversehrtheit in der Moderne”
Universität Augsburg
Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte
Institut für Europäische Kulturgeschichte
09.10.2025 – 10.10.2025
Deadline
06.10.2025
Wie haben sich Vorstellungen von (Un)versehrtheit und damit verbundene soziale Praktiken seit dem 19. Jahrhundert gewandelt? Diese Frage ist elementar für eine Analyse moderner Gesellschaften. Die Tagung verbindet Körper‑, Rechts- und Gewaltgeschichte und bringt Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Disziplinen zusammen, die über Praktiken und Politiken der Vulnerabilität nachdenken.
(Un)verletzte Körper. Versehrtheit und Unversehrtheit in der Moderne.
Das Recht auf „körperliche Unversehrtheit“: So einfach und klar wie das Grundgesetz in Artikel 2 eine Antwort auf die Gewalterfahrungen der nationalsozialistischen Massenverbrechen zu geben versuchte, so komplex waren historische Hintergründe und zeitgenössische Debatten über die Frage nach einem Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper. Die Frage, wie sich Vorstellungen von (Un)versehrtheit und damit verbundene soziale Praktiken gewandelt haben, ist elementar für eine Analyse moderner Gesellschaften. Die Tagung verbindet Körper‑, Rechts- und Gewaltgeschichte und bringt Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen zusammen, die über Praktiken und Politiken der Vulnerabilität nachdenken.
Der Abendvortrag von Prof. Dr. Isabel Heinemann kann digital per Zoom verfolgt werden. Melden Sie sich bei Interesse bitte bis spätestens 6.10.25 per Mail an sekretariat.nng@philhist.uni-augsburg.de an.
Programm
Donnerstag, 9. Oktober 2025
10.00–10.15 Uhr: Eröffnung, Begrüßung, Tagungsorganisation
10.15–10.35 Uhr: Sonja Levsen (Tübingen): Einführende analytische Überlegungen
10.35–11.00 Uhr: Diskussion
11.00–12.30 Uhr: Panel 1: Sexualisierte Gewalt und Geschlecht;
Moderation und Kommentar: Günther Kronenbitter (Augsburg)
Lisa Hellriegel (Bremen): Zwischen Privatheit und Öffentlichkeit. Sexualisierte Gewalt in deutschen Städten, 1920er-60er Jahre
Sophia Dafinger (Augsburg): Repräsentationen von Gewalt gegen Frauen in der Literatur der Weimarer Republik
Diskussion
12.45–13.45 Uhr: Mittagspause
14.00–15.30 Uhr: Panel 2: Körperliche Selbstbestimmung und Reproduktion;
Moderation und Kommentar: Dietmar Süß (Universität Augsburg)
Emma Teworte (Oxford): Leibesfrucht, Leibeserfahrung: illegale Abtreibungen zwischen den 1930er und 1950er Jahren
Katharina Eger (Halle-Wittenberg) und Lea Agnes Schulte (Berlin): „Sie hat eine Strafe verdient.“ – Normierung und Stigmatisierung von Frauenkörpern im Geschlechtskrankenfürsorgesystem der SBZ/DDR (1946–1988).
Diskussion
15.30–15.45 Uhr: Kaffeepause
15.45–17.15 Uhr: Panel 3: (Un)versehrte Körper in Medizin und Pflege
Moderation und Kommentar: David Freis (Augsburg)
Henning Tümmers (Tübingen): Amputationswunsch. Grenzen der individuellen Selbstbestimmung im 21. Jahrhundert
Pierre Pfütsch (Stuttgart): Alt, krank und verletzlich? Körperliche Gewalterfahrungen in Pflegeheimen in der jüngsten Zeitgeschichte
Diskussion
Donnerstag, 9. Oktober 2025, 18.00 Uhr: Öffentlicher Abendvortrag
Moderation: Sophia Dafinger (Augsburg)
Isabel Heinemann (Institut für Zeitgeschichte München-Berlin):
Geschlecht, Körper, Gewalt – Der Kampf gegen den § 218 und die Geschlechterordnung der Bundesrepublik.
Falls Sie an einer digitalen Teilnahme per Zoom interessiert sind, bitten wir um Anmeldung bis spätestens 6.10.25 an sekretariat.nng@philhist.uni-augsburg.de
Freitag, 10. Oktober 2025
9.00–10.30 Uhr: Panel 4: Versehrtheit und Arbeit
Moderation und Kommentar: Jana Osterkamp (Augsburg)
Laura Marie Höss (Darmstadt): Arbeiter:innenalltag und Gewalt im späten Kaiserreich und der Weimarer Republik: Überlegungen über den Zusammenhang von „struktureller“ und individueller Gewalt
Mareike Witkowski (Oldenburg): Maloche am Arbeitsplatz Privathaushalt
Diskussion
10.30–10.45 Uhr: Kaffeepause
10.45–12.15 Uhr: Abschlussdiskussion
Moderation: Stefan Paulus (Augsburg)
Eingangsstatement: Martina Steber (Augsburg)
Eingangsstatement: Jane Freeland (London)
Kontakt
Sophia Dafinger
sophia.dafinger@uni‑a.de