Benjamin Drechsel: Pontifex minimus: Genesungsbegleiter:innen als Verbindung zwischen multiprofessionellem Team und Betroffenen in der Psychiatrie
Vortrag
Online Vortragsreihe
VORTRAGSREIHE DES INSTITUTS FÜR GESCHICHTE UND ETHIK DER MEDIZIN HEIDELBERG IM WINTERSEMESTER 2025/2026
Professionalität und professionelle Haltung in der Medizin: Historische und ethische Perspektiven
Was macht gute Ärztinnen und Ärzte aus? Dem Ideal nach erschöpft sich Professionalität nicht in fachlicher Exzellenz, sondern umfasst Haltung, Selbstreflexion und einen partnerschaftlichen Umgang mit Patient:innen. Die Vortragsreihe beleuchtet diese Fragen aus ethnologischer, historischer und medizinischer Perspektive. Die Beiträge zeigen, wie vielfältig und zugleich herausfordernd Professionalität verstanden werden kann: Sei es im Prozess der Identitätsentwicklung von Studierenden, im Umgang mit dem toten Körper im Präparierkurs, in der Zusammenarbeit mit Genesungsbegleiter:innen in der Psychiatrie oder in den Patientenbildern des 20. Jahrhunderts. Gerade die historischen Beispiele verdeutlichen, dass Vorstellungen ärztlicher Professionalität und Leitbilder keineswegs universell gültig sind, sondern in hohem Maße kontingent und dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen. Damit rückt die Reihe die Veränderbarkeit und Vielschichtigkeit professioneller Haltung in den Mittelpunkt: Professionalität erscheint nicht als festgelegtes Ideal, sondern als Aushandlungsprozess zwischen Wissenschaft und Erfahrung, zwischen Nähe und Distanz, zwischen den Erwartungen von Patient:innen und den Selbstbildern der Ärzt:innen. Sie lädt dazu ein, die Medizin als ein Feld zu verstehen, das sich ständig neu erfindet – im Spannungsfeld von Geschichte, Ethik und Gegenwart.
Online per Zoom: https://eu02web.zoom‑x.de/j/68528452549?pwd=aEJvZHlTT01PQ0NFVlRkY09jSVFHZz09.
Programm
09.12.2025 / 18:15 Uhr
Pontifex minimus: Genesungsbegleiter:innen als Verbindung zwischen multiprofessionellem Team und Betroffenen in der Psychiatrie
Dr. Benjamin Drechsel
Ex-In Genesungsbegleiter, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Universitätsklinikum Heidelberg
Weitere Vorträge:
10.02.2026 / 18.15 Uhr
Vom Menschenmaterial zum mündigen Patient? Patientenbilder im Kontext der (De)Professionalisierung der Ärzteschaft im langen 20. Jahrhundert
Dr. Christoph Schwamm
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universität Heidelberg
Download Flyer: https://t1p.de/xq4fc
Kontakt
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 327
69120 Heidelberg
Telefon: 06221 54–8212
E‑Mail: christoph.schwamm@histmed.uni-heidelberg.de
Ethnopsychiatrie – neue Wege in der Behandlung Geflüchteter in der Dominanzkultur?
Vortrag
Vortragsreihe „Ethnopsychiatrie – neue Wege in der Behandlung Geflüchteter in der Dominanzkultur?”, Staatsbibliothek zu Berlin
„Ethnopsychiatrie – neue Wege in der Behandlung Geflüchteter in der Dominanzkultur?”
Die Veranstaltungsreihe, organisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin, findet jeden 2. Mittwoch ab 15. Oktober 2025 bis 14. Januar 2026 in insgesamt vier Terminen statt. Eine Anmeldung über die Webseite ist erwünscht.
Deutschland ist ein Einwanderungsland, auch wenn Einige dies nicht wahrhaben wollen. Menschen aus allen Teilen der Erde leben in Deutschland, von denen viele eine Traumatisierung erfahren haben, weil sie unter beklagenswerten Umständen geflüchtet sind. Gewalterfahrungen vor und während der Flucht waren für sie allgegenwärtig. Unter diesen Geflüchteten befinden sich viele sehr junge Menschen und auch alleinstehende Kinder. Ihr Status in diesem Lande ist prekär. Ohne Sprachkenntnisse, ohne angemessene schulische Bildung und ohne therapeutische Betreuung sind sie sich selbst überlassen. Wir sind zurzeit nicht in der Lage, ihnen therapeutisch zu helfen, nicht nur, weil der politische Wille dazu fehlt, sondern auch, weil Therapeut:innen mit wenigen Ausnahmen nicht dafür ausgebildet sind, Menschen aus anderen Kulturen angemessen zu betreuen.
Die Vortragsreihe zur Ethnopsychiatrie wird in vier Teilen versuchen, die Geschichte und Praxis der Therapie von Angehörigen einer anderen Kultur zu erläutern und deutlich zu machen, dass die Ausbildung von kultursensiblen Therapeut:innen dringend geboten ist. Dies ist nicht nur eine Forderung, die sich aus dem Gebot der Menschlichkeit ergibt, sondern eine politische Notwendigkeit, um Radikalisierungen und mehr Gewalt als Folge von erlittenen Traumata zu verhindern.
Die Vortragenden sind Prof. Dr. Norbert Finzsch, Sigmund Freud PrivatUniversität Berlin, Prof. Dr. Ulrike Kluge, Leiterin des Zentrums für Interkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie and der Charité Berlin, Gert Levy, langjähriger Psychotherapeut auf dem Gebiet interkultureller Therapie, und Rozerin Baysöz Kind, Doktorandin der Psychotherapiewissenschaft an der Sigmund Freud PrivatUniversität Berlin.
Eine Anmeldung ist über die jeweiligen Links auf den Seiten möglich:
Von Freuds ‚Totem und Tabu‘ zur Ethnopsychiatrie Tobie Nathans: Eine kurze Geschichte
Prof. Dr. Norbert Finzsch
Mittwoch, 15. Oktober 2025, 19 Uhr
Unter den Linden 8, Theodor-Fontane-Saal
Gegenübertragung und Ohnmacht in der Arbeit mit Geflüchteten
Prof. Dr. Ulrike Kluge
Mittwoch, 12. November 2025, 19 Uhr
Unter den Linden 8, Theodor-Fontane-Saal
„Marary Andriana“ – Die Kranken sind die Könige. Transkulturelle Psychiatrie im Spiegel ethnopsychiatrischer Praxis
Gert Levy
Mittwoch, 10. Dezember 2025, 19 Uhr
Unter den Linden 8, Theodor-Fontane-Saal
„Er versteht mich nicht“ – Wenn geflüchtete Kinder in der Psychotherapie nicht ankommen
Rozerin Baysöz Kind
Mittwoch, 14. Januar 2026, 19 Uhr
Unter den Linden 8, Theodor-Fontane-Saal
Norbert Finzsch: Von Freuds ‚Totem und Tabu‘ zur Ethnopsychiatrie Tobie Nathans: Eine kurze Geschichte
Vortrag
„Ethnopsychiatrie – neue Wege in der Behandlung Geflüchteter in der Dominanzkultur?”, Veranstaltungsreihe in der Staatsbibliothek zu Berlin
„Ethnopsychiatrie – neue Wege in der Behandlung Geflüchteter in der Dominanzkultur?”
Die Veranstaltungsreihe, organisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin, findet jeden 2. Mittwoch ab 15. Oktober 2025 bis 14. Januar 2026 in insgesamt vier Terminen statt. Eine Anmeldung über die Webseite ist erwünscht.
Deutschland ist ein Einwanderungsland, auch wenn Einige dies nicht wahrhaben wollen. Menschen aus allen Teilen der Erde leben in Deutschland, von denen viele eine Traumatisierung erfahren haben, weil sie unter beklagenswerten Umständen geflüchtet sind. Gewalterfahrungen vor und während der Flucht waren für sie allgegenwärtig. Unter diesen Geflüchteten befinden sich viele sehr junge Menschen und auch alleinstehende Kinder. Ihr Status in diesem Lande ist prekär. Ohne Sprachkenntnisse, ohne angemessene schulische Bildung und ohne therapeutische Betreuung sind sie sich selbst überlassen. Wir sind zurzeit nicht in der Lage, ihnen therapeutisch zu helfen, nicht nur, weil der politische Wille dazu fehlt, sondern auch, weil Therapeut:innen mit wenigen Ausnahmen nicht dafür ausgebildet sind, Menschen aus anderen Kulturen angemessen zu betreuen.
Die Vortragsreihe zur Ethnopsychiatrie wird in vier Teilen versuchen, die Geschichte und Praxis der Therapie von Angehörigen einer anderen Kultur zu erläutern und deutlich zu machen, dass die Ausbildung von kultursensiblen Therapeut:innen dringend geboten ist. Dies ist nicht nur eine Forderung, die sich aus dem Gebot der Menschlichkeit ergibt, sondern eine politische Notwendigkeit, um Radikalisierungen und mehr Gewalt als Folge von erlittenen Traumata zu verhindern.
Die Vortragenden sind Prof. Dr. Norbert Finzsch, Sigmund Freud PrivatUniversität Berlin, Prof. Dr. Ulrike Kluge, Leiterin des Zentrums für Interkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie and der Charité Berlin, Gert Levy, langjähriger Psychotherapeut auf dem Gebiet interkultureller Therapie, und Rozerin Baysöz Kind, Doktorandin der Psychotherapiewissenschaft an der Sigmund Freud PrivatUniversität Berlin.
Eine Anmeldung ist über die jeweiligen Links auf den Seiten möglich:
Von Freuds ‚Totem und Tabu‘ zur Ethnopsychiatrie Tobie Nathans: Eine kurze Geschichte
Prof. Dr. Norbert Finzsch
Mittwoch, 15. Oktober 2025, 19 Uhr
Unter den Linden 8, Theodor-Fontane-Saal
Weitere Voträge:
Gegenübertragung und Ohnmacht in der Arbeit mit Geflüchteten
Prof. Dr. Ulrike Kluge
Mittwoch, 12. November 2025, 19 Uhr
Unter den Linden 8, Theodor-Fontane-Saal
„Marary Andriana“ – Die Kranken sind die Könige. Transkulturelle Psychiatrie im Spiegel ethnopsychiatrischer Praxis
Gert Levy
Mittwoch, 10. Dezember 2025, 19 Uhr
Unter den Linden 8, Theodor-Fontane-Saal
„Er versteht mich nicht“ – Wenn geflüchtete Kinder in der Psychotherapie nicht ankommen
Rozerin Baysöz Kind
Mittwoch, 14. Januar 2026, 19 Uhr
Unter den Linden 8, Theodor-Fontane-Saal
“Shifting states and their histories in institutional care”
Panel
Hybrid Lecture
CfP for a panel on “Shifting states and their histories in institutional care”
Anthrostate conference “Shifting States”
22–24 October, 2025
Amsterdam, Netherlands
✨No registration fee, in-person only. (EASA network on Anthropologies of the State conference)
If the panel abstract below resonates with your research and you would like to join a bunch of friendly people, please send your abstract to Kristine Krause k.krause@uva.nl
The final panel including abstracts need to be submitted 11 April, so we would like have your abstract the latest 9th April.
Junior and PhD researchers particularly welcome.
Looking forward to hearing from you!
Shifting states and their histories in institutional care
The anthropology of the state has long argued that states do not exist as coherent units out there but are articulated in practices, spaces and effects. One of the key spaces in which states have effects on their citizens are care institutions. They respond to crucial needs of humans; for instance as places where sicknesses are treated and frail bodies are taken care of. They can also curate major transitions such as birth and death. Care institutions such as hospitals or nursing homes are places defined by particular and persistent forms of interaction. These forms – where and how things are done, when and by whom – have often coagulated over time. They are backed up by legitimations which are not easy to question, because they are part of other non-tangible societal institutions, such as gendered division of labour, kinship and family ideologies which are specific to historically grown care and health regimes. These regimes as part of state governance can bear traces of pasts such as colonial rule, political regimes shifts or specific biopolitical projects of care and control. Institutional care can also be provided by non-state actors on behalf of the state including non-profit, religious or charity organisations but also commercial or even corporatized actors. The reasons why these actors perform or have taken over these tasks, have again their own histories often related to shifts in ways of governance of welfare state regimes.
This panel brings together papers that explore how shifting states and their histories come back resurface, or take unexpected forms within the spaces and practices of institutional care. The papers examine how historical legacies shape and haunt caregiving interactions, institutional routines, and the narratives and positionalities of those involved in these care settings. In asking how these pasts are articulated, linger on or are represented in care institutions this panel understands history not as something waiting to be discovered in the background, but as actively brought up, mobilized and presented in the field or articulated by the ethnographer. The past then becomes “history” through practices of actors in the field or through the analytical work of the ethnographer who identifies history as an absent presence in the studied situation or practice. The paper in this panel interrogate the constitutive moments where history appears, or is brought up in institutional care settings, asking, which positionings, generational memories and narratives become articulated therein.
Organized by the ReloCare Team & friends from the University of Amsterdam
(Mariusz Sapieha, Matouš Jelínek, Veronika Prieler, Shahana Siddiqui , Yuan Yan and Kristine Krause)
Ulrike Kluge: Gegenübertragung und Ohnmacht in der Arbeit mit Geflüchteten
Vortrag
„Ethnopsychiatrie – neue Wege in der Behandlung Geflüchteter in der Dominanzkultur?”, Veranstaltungsreihe in der Staatsbibliothek zu Berlin
„Ethnopsychiatrie – neue Wege in der Behandlung Geflüchteter in der Dominanzkultur?”
Die Veranstaltungsreihe, organisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin, findet jeden 2. Mittwoch ab 15. Oktober 2025 bis 14. Januar 2026 in insgesamt vier Terminen statt. Eine Anmeldung über die Webseite ist erwünscht.
Deutschland ist ein Einwanderungsland, auch wenn Einige dies nicht wahrhaben wollen. Menschen aus allen Teilen der Erde leben in Deutschland, von denen viele eine Traumatisierung erfahren haben, weil sie unter beklagenswerten Umständen geflüchtet sind. Gewalterfahrungen vor und während der Flucht waren für sie allgegenwärtig. Unter diesen Geflüchteten befinden sich viele sehr junge Menschen und auch alleinstehende Kinder. Ihr Status in diesem Lande ist prekär. Ohne Sprachkenntnisse, ohne angemessene schulische Bildung und ohne therapeutische Betreuung sind sie sich selbst überlassen. Wir sind zurzeit nicht in der Lage, ihnen therapeutisch zu helfen, nicht nur, weil der politische Wille dazu fehlt, sondern auch, weil Therapeut:innen mit wenigen Ausnahmen nicht dafür ausgebildet sind, Menschen aus anderen Kulturen angemessen zu betreuen.
Die Vortragsreihe zur Ethnopsychiatrie wird in vier Teilen versuchen, die Geschichte und Praxis der Therapie von Angehörigen einer anderen Kultur zu erläutern und deutlich zu machen, dass die Ausbildung von kultursensiblen Therapeut:innen dringend geboten ist. Dies ist nicht nur eine Forderung, die sich aus dem Gebot der Menschlichkeit ergibt, sondern eine politische Notwendigkeit, um Radikalisierungen und mehr Gewalt als Folge von erlittenen Traumata zu verhindern.
Die Vortragenden sind Prof. Dr. Norbert Finzsch, Sigmund Freud PrivatUniversität Berlin, Prof. Dr. Ulrike Kluge, Leiterin des Zentrums für Interkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie and der Charité Berlin, Gert Levy, langjähriger Psychotherapeut auf dem Gebiet interkultureller Therapie, und Rozerin Baysöz Kind, Doktorandin der Psychotherapiewissenschaft an der Sigmund Freud PrivatUniversität Berlin.
Eine Anmeldung ist über die jeweiligen Links auf den Seiten möglich:
Gegenübertragung und Ohnmacht in der Arbeit mit Geflüchteten
Prof. Dr. Ulrike Kluge
Mittwoch, 12. November 2025, 19 Uhr
Unter den Linden 8, Theodor-Fontane-Saal
Weitere Vorträge:
„Marary Andriana“ – Die Kranken sind die Könige. Transkulturelle Psychiatrie im Spiegel ethnopsychiatrischer Praxis
Gert Levy
Mittwoch, 10. Dezember 2025, 19 Uhr
Unter den Linden 8, Theodor-Fontane-Saal
„Er versteht mich nicht“ – Wenn geflüchtete Kinder in der Psychotherapie nicht ankommen
Rozerin Baysöz Kind
Mittwoch, 14. Januar 2026, 19 Uhr
Unter den Linden 8, Theodor-Fontane-Saal
Anatomie der Veränderung: Begegnungen mit dem verstorbenen Körper im Präparierkurs
Vortrag
Online Vortragsreihe
VORTRAGSREIHE DES INSTITUTS FÜR GESCHICHTE UND ETHIK DER MEDIZIN HEIDELBERG IM WINTERSEMESTER 2025/2026
Professionalität und professionelle Haltung in der Medizin: Historische und ethische Perspektiven
Was macht gute Ärztinnen und Ärzte aus? Dem Ideal nach erschöpft sich Professionalität nicht in fachlicher Exzellenz, sondern umfasst Haltung, Selbstreflexion und einen partnerschaftlichen Umgang mit Patient:innen. Die Vortragsreihe beleuchtet diese Fragen aus ethnologischer, historischer und medizinischer Perspektive. Die Beiträge zeigen, wie vielfältig und zugleich herausfordernd Professionalität verstanden werden kann: Sei es im Prozess der Identitätsentwicklung von Studierenden, im Umgang mit dem toten Körper im Präparierkurs, in der Zusammenarbeit mit Genesungsbegleiter:innen in der Psychiatrie oder in den Patientenbildern des 20. Jahrhunderts. Gerade die historischen Beispiele verdeutlichen, dass Vorstellungen ärztlicher Professionalität und Leitbilder keineswegs universell gültig sind, sondern in hohem Maße kontingent und dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen. Damit rückt die Reihe die Veränderbarkeit und Vielschichtigkeit professioneller Haltung in den Mittelpunkt: Professionalität erscheint nicht als festgelegtes Ideal, sondern als Aushandlungsprozess zwischen Wissenschaft und Erfahrung, zwischen Nähe und Distanz, zwischen den Erwartungen von Patient:innen und den Selbstbildern der Ärzt:innen. Sie lädt dazu ein, die Medizin als ein Feld zu verstehen, das sich ständig neu erfindet – im Spannungsfeld von Geschichte, Ethik und Gegenwart.
Online per Zoom: https://eu02web.zoom‑x.de/j/68528452549?pwd=aEJvZHlTT01PQ0NFVlRkY09jSVFHZz09.
Programm
18.11.2025 / 18:15 Uhr
Anatomie der Veränderung: Begegnungen mit dem verstorbenen Körper im Präparierkurs
Geva Herlyn, M. A.
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universität Heidelberg
Weitere Vorträge:
09.12.2025 / 18:15 Uhr
Pontifex minimus: Genesungsbegleiter:innen als Verbindung zwischen multiprofessionellem Team und Betroffenen in der Psychiatrie
Dr. Benjamin Drechsel
Ex-In Genesungsbegleiter, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Universitätsklinikum Heidelberg
10.02.2026 / 18.15 Uhr
Vom Menschenmaterial zum mündigen Patient? Patientenbilder im Kontext der (De)Professionalisierung der Ärzteschaft im langen 20. Jahrhundert
Dr. Christoph Schwamm
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universität Heidelberg
Download Flyer: https://t1p.de/xq4fc
Kontakt
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 327
69120 Heidelberg
Telefon: 06221 54–8212
E‑Mail: christoph.schwamm@histmed.uni-heidelberg.de
Roi Livne: Values at the End of Life: The Logic of Palliative Care
Vortrag
Online Talk
„Values at the End of Life: The Logic of Palliative Care”
Online talk with Roi Livne
Organizer: the Social Studies of Ethics, Morality, and Values Network
19 November (4.30–5.30pm, UK time)
Registration: eventbrite link
This event will take place via Zoom. Please register via Eventbrite to receive a link to join the meeting.
Roi Livne will be talking about his book, Values at the End of Life: The Logic of Palliative Care (Harvard University Press). All are warmly welcome!
Over the past fifty years, “the end of life” has become the center of extensive economic, policy, ethical, and medical discussions in the U.S. Health economists measure and evaluate its cost; ethicists debate the morality of various approaches to “end-of-life care”; policymakers ponder alternative “end of life”-related policies; and clinicians apply a specialized approach (hospice and palliative care) to treat patients whom they diagnose as being at “the end of life.”
This talk summarizes much of the argument of “Values at the End of Life” (Harvard University Press, 2019). It analyzes the proliferation of conversations on “the end of life” as emblematic of a peculiar moment in human history. Ours is a period where modern growth stagnates and the main challenge developed societies face becomes delineating the limits of human agency and governing populations within these limits. Drawing on a combination of historical and ethnographic analysis of the work of palliative care clinicians in three California hospitals, I follow how the limits of what can be done, medically and financially, to prolong life are communicated to severely ill patients and families. I use this empirical case to flesh out different dimensions in the concept of economization, which has recently attracted much theoretical attention in economic sociology.
About the speaker: Roi Livne is an Associate Professor in the Department of Sociology at the University of Michigan. An economic sociologist at heart, he studies everyday economic life and its intersections with morality. His has written about death and capitalism, the techno-politics of sovereign debts, and the first months of COVID-19. Presently, he is writing about the moral economy of pricing hospital care in the U.S., the notion of finitude in social theory, and the concept of economization.
Gert Levy: „Marary Andriana“ – Die Kranken sind die Könige. Transkulturelle Psychiatrie im Spiegel ethnopsychiatrischer Praxis
Vortrag
„Ethnopsychiatrie – neue Wege in der Behandlung Geflüchteter in der Dominanzkultur?”, Veranstaltungsreihe, organisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin
„Ethnopsychiatrie – neue Wege in der Behandlung Geflüchteter in der Dominanzkultur?”
Die Veranstaltungsreihe, organisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin, findet jeden 2. Mittwoch ab 15. Oktober 2025 bis 14. Januar 2026 in insgesamt vier Terminen statt. Eine Anmeldung über die Webseite ist erwünscht.
Deutschland ist ein Einwanderungsland, auch wenn Einige dies nicht wahrhaben wollen. Menschen aus allen Teilen der Erde leben in Deutschland, von denen viele eine Traumatisierung erfahren haben, weil sie unter beklagenswerten Umständen geflüchtet sind. Gewalterfahrungen vor und während der Flucht waren für sie allgegenwärtig. Unter diesen Geflüchteten befinden sich viele sehr junge Menschen und auch alleinstehende Kinder. Ihr Status in diesem Lande ist prekär. Ohne Sprachkenntnisse, ohne angemessene schulische Bildung und ohne therapeutische Betreuung sind sie sich selbst überlassen. Wir sind zurzeit nicht in der Lage, ihnen therapeutisch zu helfen, nicht nur, weil der politische Wille dazu fehlt, sondern auch, weil Therapeut:innen mit wenigen Ausnahmen nicht dafür ausgebildet sind, Menschen aus anderen Kulturen angemessen zu betreuen.
Die Vortragsreihe zur Ethnopsychiatrie wird in vier Teilen versuchen, die Geschichte und Praxis der Therapie von Angehörigen einer anderen Kultur zu erläutern und deutlich zu machen, dass die Ausbildung von kultursensiblen Therapeut:innen dringend geboten ist. Dies ist nicht nur eine Forderung, die sich aus dem Gebot der Menschlichkeit ergibt, sondern eine politische Notwendigkeit, um Radikalisierungen und mehr Gewalt als Folge von erlittenen Traumata zu verhindern.
Die Vortragenden sind Prof. Dr. Norbert Finzsch, Sigmund Freud PrivatUniversität Berlin, Prof. Dr. Ulrike Kluge, Leiterin des Zentrums für Interkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie and der Charité Berlin, Gert Levy, langjähriger Psychotherapeut auf dem Gebiet interkultureller Therapie, und Rozerin Baysöz Kind, Doktorandin der Psychotherapiewissenschaft an der Sigmund Freud PrivatUniversität Berlin.
Eine Anmeldung ist über die jeweiligen Links auf den Seiten möglich:
„Marary Andriana“ – Die Kranken sind die Könige. Transkulturelle Psychiatrie im Spiegel ethnopsychiatrischer Praxis
Gert Levy
Mittwoch, 10. Dezember 2025, 19 Uhr
Unter den Linden 8, Theodor-Fontane-Saal
Weitere Voträge:
„Er versteht mich nicht“ – Wenn geflüchtete Kinder in der Psychotherapie nicht ankommen
Rozerin Baysöz Kind
Mittwoch, 14. Januar 2026, 19 Uhr
Unter den Linden 8, Theodor-Fontane-Saal
Rozerin Baysöz Kind: „Er versteht mich nicht“ – Wenn geflüchtete Kinder in der Psychotherapie nicht ankommen
Vortrag
„Ethnopsychiatrie – neue Wege in der Behandlung Geflüchteter in der Dominanzkultur?”, Veranstaltungsreihe, organisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin
„Ethnopsychiatrie – neue Wege in der Behandlung Geflüchteter in der Dominanzkultur?”
Die Veranstaltungsreihe, organisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin, findet jeden 2. Mittwoch ab 15. Oktober 2025 bis 14. Januar 2026 in insgesamt vier Terminen statt. Eine Anmeldung über die Webseite ist erwünscht.
Deutschland ist ein Einwanderungsland, auch wenn Einige dies nicht wahrhaben wollen. Menschen aus allen Teilen der Erde leben in Deutschland, von denen viele eine Traumatisierung erfahren haben, weil sie unter beklagenswerten Umständen geflüchtet sind. Gewalterfahrungen vor und während der Flucht waren für sie allgegenwärtig. Unter diesen Geflüchteten befinden sich viele sehr junge Menschen und auch alleinstehende Kinder. Ihr Status in diesem Lande ist prekär. Ohne Sprachkenntnisse, ohne angemessene schulische Bildung und ohne therapeutische Betreuung sind sie sich selbst überlassen. Wir sind zurzeit nicht in der Lage, ihnen therapeutisch zu helfen, nicht nur, weil der politische Wille dazu fehlt, sondern auch, weil Therapeut:innen mit wenigen Ausnahmen nicht dafür ausgebildet sind, Menschen aus anderen Kulturen angemessen zu betreuen.
Die Vortragsreihe zur Ethnopsychiatrie wird in vier Teilen versuchen, die Geschichte und Praxis der Therapie von Angehörigen einer anderen Kultur zu erläutern und deutlich zu machen, dass die Ausbildung von kultursensiblen Therapeut:innen dringend geboten ist. Dies ist nicht nur eine Forderung, die sich aus dem Gebot der Menschlichkeit ergibt, sondern eine politische Notwendigkeit, um Radikalisierungen und mehr Gewalt als Folge von erlittenen Traumata zu verhindern.
Die Vortragenden sind Prof. Dr. Norbert Finzsch, Sigmund Freud PrivatUniversität Berlin, Prof. Dr. Ulrike Kluge, Leiterin des Zentrums für Interkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie and der Charité Berlin, Gert Levy, langjähriger Psychotherapeut auf dem Gebiet interkultureller Therapie, und Rozerin Baysöz Kind, Doktorandin der Psychotherapiewissenschaft an der Sigmund Freud PrivatUniversität Berlin.
Eine Anmeldung ist über die jeweiligen Links auf den Seiten möglich:
„Er versteht mich nicht“ – Wenn geflüchtete Kinder in der Psychotherapie nicht ankommen
Rozerin Baysöz Kind
Mittwoch, 14. Januar 2026, 19 Uhr
Unter den Linden 8, Theodor-Fontane-Saal
Christoph Schwamm: Vom Menschenmaterial zum mündigen Patient? Patientenbilder im Kontext der (De)Professionalisierung der Ärzteschaft im langen 20. Jahrhundert
Vortrag
Online Vortrag
VORTRAGSREIHE DES INSTITUTS FÜR GESCHICHTE UND ETHIK DER MEDIZIN HEIDELBERG IM WINTERSEMESTER 2025/2026
Professionalität und professionelle Haltung in der Medizin: Historische und ethische Perspektiven
Was macht gute Ärztinnen und Ärzte aus? Dem Ideal nach erschöpft sich Professionalität nicht in fachlicher Exzellenz, sondern umfasst Haltung, Selbstreflexion und einen partnerschaftlichen Umgang mit Patient:innen. Die Vortragsreihe beleuchtet diese Fragen aus ethnologischer, historischer und medizinischer Perspektive. Die Beiträge zeigen, wie vielfältig und zugleich herausfordernd Professionalität verstanden werden kann: Sei es im Prozess der Identitätsentwicklung von Studierenden, im Umgang mit dem toten Körper im Präparierkurs, in der Zusammenarbeit mit Genesungsbegleiter:innen in der Psychiatrie oder in den Patientenbildern des 20. Jahrhunderts. Gerade die historischen Beispiele verdeutlichen, dass Vorstellungen ärztlicher Professionalität und Leitbilder keineswegs universell gültig sind, sondern in hohem Maße kontingent und dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen. Damit rückt die Reihe die Veränderbarkeit und Vielschichtigkeit professioneller Haltung in den Mittelpunkt: Professionalität erscheint nicht als festgelegtes Ideal, sondern als Aushandlungsprozess zwischen Wissenschaft und Erfahrung, zwischen Nähe und Distanz, zwischen den Erwartungen von Patient:innen und den Selbstbildern der Ärzt:innen. Sie lädt dazu ein, die Medizin als ein Feld zu verstehen, das sich ständig neu erfindet – im Spannungsfeld von Geschichte, Ethik und Gegenwart.
Online per Zoom: https://eu02web.zoom‑x.de/j/68528452549?pwd=aEJvZHlTT01PQ0NFVlRkY09jSVFHZz09.
Programm
10.02.2026 / 18.15 Uhr
Vom Menschenmaterial zum mündigen Patient? Patientenbilder im Kontext der (De)Professionalisierung der Ärzteschaft im langen 20. Jahrhundert
Dr. Christoph Schwamm
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universität Heidelberg
Download Flyer: https://t1p.de/xq4fc
Kontakt
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 327
69120 Heidelberg
Telefon: 06221 54–8212
E‑Mail: christoph.schwamm@histmed.uni-heidelberg.de
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